Wenn Du auf der Seite unten rechts den Button mit dem Raben drückst, kannst Du ab 1.Dezember Kiras Adventskalender entdecken. - Wenn Du hier auf Weiterlesen drückst, findest Du die Hirtengeschichte:
Nur ein Strohhalm?
Draußen auf dem Feld waren Hirten und hüteten die Schafe. Es war finstere Nacht und bitterkalt. Sie hockten um ein kleines Feuer, um sich daran zu wärmen, als sie plötzlich einen kleinen Lichtstrahl am Himmel sahen. Sie erschraken, keiner von ihnen wusste, was das zu bedeuten hatte.
Und plötzlich waren da Engel, die sprachen:
„Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude. Es ist die schönste Nachricht, die je auf Erden gehört wurde.“
„In Bethlehem ist Jesus geboren. Der Sohn Gottes ist zu den Menschen gekommen.“
„In einem Stall werdet ihr ihn finden. Er liegt in einer Futterkrippe und ist in Windeln gewickelt.“
Sofort machten sie sich zum Gehen bereit. Doch was sollten sie dem Kind mitbringen? Sie hatten ja nicht viel. Also brachten sie dem Kind mit, was sie zum Leben hatten: ein weiches Lammfell, ein Stück Schafskäse, einen Beutel voll Winteräpfel, …
Als sie beim Stall ankamen, legten sie ihre Gaben an der Krippe nieder. Lange und sehr aufmerksam betrachteten sie das Kind. Sie spürten, dass ihr Leben nicht sinnlos sein kann, wenn Gott es mit ihnen teilt.
Mit leeren Händen, aber mit großer Freude im Herzen kehrten sie zu ihrer Herde zurück. Nur ein kleiner Hirte kehrte nicht mit leeren Händen zurück. Er hatte etwas von der Krippe mitgenommen. Ganz fest hielt er es in seiner Hand.
„Was hast du denn da in der Hand?“ fragte einer der Hirten.
„Einen Strohhalm aus der Krippe, in der das Kind gelegen hat“ antwortete der kleine Hirte. „Es ist für mich ein Zeichen, damit ich das Kind nicht vergesse und was die Engel von ihm gesagt haben.“
Die anderen lachten nur. Für sie war das Kind wertvoll, aber doch nicht das Stroh, auf dem es gelegen hatte.
Der kleine Hirte sah das anders. Immer wieder nahm er den Strohhalm in die Hand und dachte an die Worte der Engel. Er freute sich, dass Gott die Menschen so liebhat, dass er klein wurde wie ein Kind. Er hatte verstanden: „Gott braucht gerade das Kleine und die Kleinen. Gottes Liebe gehört allen Menschen, auch denen, die meinen, nicht viel wert zu sein. Mit uns will er die Welt will er die Welt wärmer und heller machen.“ (aus: W.Hofsümmer, Kurzgeschichten)